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Rap

„Twitter, WhatsApp, Facebook, Skype – das ist meine Welt": Ein Rap-Workshop

Workshop mit Rapper Benjamin Bohnert von RapArtSchule
Rap-Workshop „Medien sind hinter jeden Ecken,
es gibt kaum Chancen, sich zu verstecken“ (Bild: Martin Storz, Text: Viola Ibba)

Durch Rappen Vokabeln oder Grammatik lernen? Das hört sich ersteinmal nach einer ungewöhnlichen Lernstrategie an. Benjamin Bohnert hat das als Schüler selbst gemacht und beweist so, dass „Lernraps“ auch in Deutsch, Mathe oder Erdkunde helfen können. In seinem Rap-Workshop am Schülermedientag ging es aber freier zu: Nicht über Schiller oder Bruchrechnen sollte gerappt werden, sondern über Medien.

„Twitter, WhatsApp, Facebook, Skype –  das ist meine Welt,
deshalb mach ich's so, wie's mir gefällt“

Hip-Hop hat eine längere Geschichte, als man gemeinhin denkt: In der Bronx, einem Stadtteil in New York, war es in den 1970ern DJ Kool, der als erster anfing zu rappen. Hip-Hop ist dabei auch nicht nur eine Musikrichtung, sondern eine Jugendkultur mit vier Elementen: dem Moderieren und Ansagen von Rapauftritten (durch den sog. MC, den Master of Ceremony), dem Mischen der Musik (DJ), dem Zeichnen, Malen und Sprühen von Wandbildern (Graffiti) und dem Tanzen zur Musik (Breakdance oder B-Boying). Diese Elemente haben sich aus den vier Bereichen entwickelt, in denen sich in den Anfangszeiten die ersten Gruppen zusammengeschlossen haben und gegeneinander in Battles angetreten sind. So war DJ Kool  mit seiner Gruppe Zulu-Nation gegen eine zweite große Gruppe Afrika Bambaataa angetreten, um mit Worten gegeneinander zu kämpfen. Die Themen der ersten Raps bezogen sich vor allem auf den Alltag im Ghetto, in dem Freundschaft ein zentraler Aspekt war. Dieses Grundthema kann daher auch gut für das Schreiben eigener Raps benutzt werden.

„Ein wichtiges Medium ist die Musik,
vielen Spielen mangelt es an Physik.“

Rappen über den Alltag – zum Beispiel über Medien

Im Gespräch wurde auch sehr schnell klar, wie sehr Medien den Alltag der Schülerinnen und Schüler bestimmen. Alleine, gemeinsam mit Freunden oder um mit Freunden im Kontakt zu sein – Medien sind immer dabei.

So fiel das gemeinsame Brainstormen auch ganz breit gefächert aus. Ob Handy, WhatsApp, Musik, Mails, Telefonieren oder Datenschutz und Sicherheit – das ist alles eng verbunden mit dem, was man tagtäglich macht. So sind Medien zwar Kommunikations- und Unterhaltungsmittel, deswegen aber von den Schülerinnen und Schülern nicht immer positiv gesehen.

 „Ich schreib' jeden Tag auf WhatsApp,
doch mittlerweile nenn' ich's nur noch Kotz-App.“

Neben dem reinen Schreiben von Texten verlangt Rap auch Rhythmus- und Taktgefühl. Mit einem Übungsrap wurde der 4/4-Takt einstudiert und gleich ausprobiert, wie man darauf rappen kann. Der Text war gleichzeitig Refrain für die späteren Strophen, und nachdem sich alle so ausprobiert hatten, ging es in Kleingruppen an das Schreiben eigener Texte. Dabei muss neben dem Inhalt die Silbenanzahl der Wörter passen, welche sich wiederum auch am Ende jeder Zeile reimen sollten. Während dem einen das Reimen mehr liegt, konnte der andere besser texten oder vortragen, aber mit ein paar Probeläufen und Übungen fanden alle ihre eigene Art zu rappen.

Am Ende des Workshops war so ein ganzer Song entstanden, der mit vielen, von unterschiedlichen verfassten Strophen die Vielfalt der Medien im Alltag zeigt.

„Ich bin der Star in Facebook ganz klar,
im Internet verbunden mit der Kamera.
Und so bin ich auch immer auf dem neusten Stand,
die Nachrichten hab ich locker in der Hand.“

Und beim Rappen über Medien wurde ein Medium während des Workshops von den Schülerinnen und Schülern neu entdeckt – denn Musik selbst zu schreiben macht nicht nur Spaß, sondern ist auch eine Möglichkeit, um sich ausdrücken oder eben auch etwas zu lernen.

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